Der frühe Vogel fängt den Wurm, dachte ich mir heute und habe mich kurz nach 7 in der früh auf den Weg gemacht. Ein Rohschinken-Sandwich unterwegs musste als Frühstück reichen. Richtung Tiefencastel ging es dann fast sämtliche Höhenmeter, die ich mir gestern erkämpft habe, wieder runter. In Lenz gab es einen Kaffee zur Stärkung in einem urchigen Café. Und kaum In Tiefencastel unten angekommen ging es dann wieder bergauf – den Julier hoch Richtung St. Moritz. Und plötzlich tauchte da dieses Tunnel auf, ohne Trottoir – da beschloss ich: am letzten Tag wird nicht umgekehrt. So probierte ich Autostop vom Anfang bis zum Ende des Tunnels und keinen Meter weiter. Was sich als gar nicht so einfach herausstellte. In meinem Auslandsemester in Neuseeland habe ich kaum etwas anderes gemacht, als per Autostop durch die Gegend zu fahren. Die Schweizer sind da vorsichtiger – dreissig Autos dauerte es, bis ein Appenzeller anhielt. Endlich im warmen Auto drin, reichte die Zeit kaum um die Pilgergeschichte zu erzählen, und schon zeichnete sich das Ende des Tunnels ab. Der Fahrer war einigermassen erstaunt, als er mich direkt nach dem Tunnel wieder absetzte. Dann ging es an die letzten Meter. Im Stall erwarteten Flo und die Riklin Brüder mich bereits mit Käse und hausgemachtem Früchtebrot. Und so ging diese Pilgerreise zu ende mit einem angeregtem Gespräch übers Pilgern.