(Bild: mit freundlicher Genehmigung von quh-berg.de)

Ein Gedankenfluss zum Wandel der Begriffe «Eigensinn» und «Gemeinsinn» aus der Werkstätte «UnFluencing», Kulturlandsgemeinde Appenzell 2019, «Macht. Gemein. Sinn.??»

 
Gestatten, Suppenhuhn!

Ich mag das Seitliche.
Liege, wie es mir gefällt.
Drapiert die Hand.
Gekreuzt das Bein.
Tanzend, bis zum nächsten Ende.

Entflügeln macht keinen Sinn.
Ich bin sowieso raus aus dem Template.

Auch der Eigensinn des Buchsbaums kann
nicht die Kugel sein.

Warum nennt ihr mich störrisch?
Könnt ihr nicht sehen?
Eigensinnigkeit ist Geschmeidigkeit.
Übereinstimmigkeit. Mit mir.

Eigensinn.
Meine ureigene Art.
Mein sechster Sinn für meine Eigenheit.
Sinn meines eigenen Daseins.

Auch ein Huhn kann Phönix.
Darum stehe ich am Morgen auf.

Selbsterkannt im Fluss.
Verbünde und verbandle ich mich.
Mit dir. Im wir.

Mit euch allen
teile ich die Kraft meiner Knochen,
verbinde ich meine Zellen.

Gemeinsinn.
Gemeinsames Verständnis.
Spürsinn für die Verbundenheit aller.
Sinn unseres gemeinsamen Daseins.

Nichts war noch nie da.
Die immer gleichen Teilchen.
Kommen wieder und wieder.
Nähren, durchdringen.
Wurzelgeflechte, Asche und Sternenstaub.
Atome, Moleküle.
13 Milliarden Jahre alt.
Immer wieder neu verbunden.

Gemeinsam als Wassertropfen.
Fallen wir vom Himmel.
Strecken wir unsere Flügel aus der Erde.
Wachsen wir, essen, schlürfen Suppe.

Die Kraft der Welle reiten.
Platz einnehmen.
Und gestalten, gestalten, gestalten.

Pole umlenken.
Nicht entweder oder.
Nicht null und nicht eins.
Sowohl als auch.

Liebe Grüsse.
Denk an mich.
Du bist ich. Ich bin du.
 

> mehr Infos zum Beitrag «UnFluencing» an der Kulturlandsgemeinde Appenzell Ausserrhoden 2019